Tag 11
Wenn wir zu beten anfangen, sollen wir uns vorstellen, daß die ganze Welt mit ihren Leiden und Mühen, mit ihrem Kummer und ihren Gefahren auf unseren Schultern liegt. (Karmel Innsbruck)
Naher Gott,
um mich herum in der ganzen Welt
toben Kriege,
sterben Menschen, leiden Kinder,
überall ist Mord und Todschlag,
die ganze Welt bebt und ist krank.
Dein Licht fehlt,
es fehlt an so vielen Orten.
Manchmal denke ich:
Vor mir liegt ein tiefer Abgrund.
Das macht mir Angst.
Dann aber merke ich,
wie du mich vom Abgrund wegziehst,
wie du mich in die Weite führst,
in herrliche Freiheit.
Du gibst mir neuen Mut
und stellst mich wieder auf die Füße,
ich sehe immer wieder neue Wege
und neue Möglichkeiten;
ich halte stand, wenn es schwierig wird.
Ich habe ja dich, du stehst dicht hinter mir.
Du bist mein Fundament.
Psalm 18 in der Übertragung v. Peter Spangenberg
Heilgebet im Alter
Gott,
mein Lebensrhythmus hat sich verändert,
Körper und Geist sind müde geworden,
vieles gelingt mir nicht mehr so wie früher.
In der Wurzel, im Keim meiner Seele
spüre ich ein starkes Verlangen nach dir,
nach deiner Hilfe.
Ich weiß,
daß ich meinen Weg allein gehen muß,
doch die Gewißheit,
in deiner Nähe zu sein,
gibt mir wieder Mut und Tatkraft.
So werde ich auf der Lebensleiter
hinaufgehen, meinen Geist aktivieren
und meinen Körper fordern.
Ich wende mich ab
von allen negativen Gedanken
und krank machenden Einflüssen.
An die Stelle von Sorge und Verzweiflung
tritt mein Vertrauen und dein Friede.
Danke, daß ich leben darf.
Berthold Mülleneisen