Tag 6
Du kennst mich
Herr, mein Gott,
mein Vater im Himmel.
Wie schön, daß du mich siehst.
Du kennst mich.
Du siehst mich, wenn ich Angst habe.
Du siehst mich, wenn ich mich verstecke
und nicht zugeben will, daß ich in Schuld bin.
Du siehst mich, wenn ich allein bin
und von großen Dingen träume
und von dem Leben, das vor mir liegt.
Ich kann keinen Schritt tun,
bei dem du mich nicht begleitest.
Ich kann kein Wort denken,
das du nicht hörst, ehe ich es ausspreche.
Wie in zwei großen Händen hältst du mich.
Ich denke über die große Welt nach,
über die künstlichen Monde,
die die Menschen machen,
über die Raumschiffe,
die in den Weltenraum hinausjagen,
und ich denke mir,
daß wir Menschen dich eigentlich
nicht mehr nötig haben.
Aber während ich das denke,
bist du um mich und ich
bin in deinen beiden großen Händen.
Ich denke manchmal auch,
es habe eigentlich keinen Sinn,
daß es mich gibt.
Dann habe ich dieses Leben satt
und würde es gerne wegwerfen,
denn ich habe es mir
nicht selber ausgesucht.
Aber ich weiß:
wenn ich mein Leben wegwerfe
und zu den Toten komme,
dann begegne ich dort doch wieder dir
und bin weder meinen Aufgaben
noch dir entflohen.
Psalm 139 (Teil 1) nach Jörg Zink
Segensgebet für konkrete Menschen
Der Herr segne und behüte dich.
Er zeige dir sein Angesicht
und erbarme sich deiner.
Er wende dir sein Antlitz zu
und schenke dir den Frieden.
Der Herr segne dich.