Tag 5

Die Meister des geistlichens Lebens aus der Ostkirche sehen als Wirkung des Gebetes folgende Gaben: innere Sammlung, ein warmes Gefühl zu Gott, Wachsamkeit, Zuversicht, wachsende Liebe zu Gott......



Christus, göttlicher Herr,
dich liebt, wer nur Kraft hat zu lieben:
unbewußt, wer dich nicht kennt;
sehnsuchtsvoll, wer um dich weiß.

Christus, du bist meine Hoffnung,
mein Friede, mein Glück, all mein Leben:
Christus, dir neigt sich mein Geist;
Christus, dich bete ich an.

Christus, an dir halt ich fest
mit der ganzen Kraft meiner Seele:
dich, Herr, lieb ich allein
suche dich, folge dir nach.

aus dem Stundenbuch der Kirche



Ich finde keine Worte, Herr.
Meine Sprache ist verstummt.
Nur meine Hände strecke ich dir entgegen
wie ein Kind, das weint.

Osterwalder



Das Gebet ist etwas, dessen der Mensch am meisten bedarf, um sich zu verwirklichen oder über sich hinauszugelangen.
(E. Wiesel)



Mein Vater, ich überlasse mich dir;
mach mit mir, was dir gefällt.
Was du auch mit mir tun magst,
ich danke dir.
Zu allem bin ich bereit,
alles nehme ich an.
Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.
In deine Hände lege ich meine Seele.
Ich gebe sie dir, mein Gott,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,
weil ich dich liebe
und weil diese Liebe mich treibt,
mich dir hinzugeben,
mich in deine Hände zu legen,
ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen.
Denn du bist mein Vater.

Charles de Foucauld

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